Immer häufiger stellt man sich in der Industrie die Frage nach der Energieeffizienz. Eine grünere und umweltfreundlichere Wirtschaft ist eines der Objektive der COP 21, für die sich zahlreiche Staaten engagiert haben. Aber der Industrie geht es vor allem darum, den Verbrauch zu begrenzen und Einsparungen zu machen, Gründe, aus denen sie in den letzten Jahren in Ausrüstungen investiert hat, die über eine größere energetische Effizienz verfügen. Entsprechend einer Untersuchung der europäischen Kommission stellen Motoren 65% des Energieverbrauchs der europäischen Industrie dar. Ein vernünftiges Handeln im Bereich der Motoren ist somit ein starker Hebel, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Kommission sieht sogar vor, dass es möglich ist, bis zum Jahr 2020 die energetische Effizienz der in Europa hergestellten Motoren um 20 bis 30% zu verbessern. Dies würde 63 Millionen Tonnen CO2 weniger in der Atmosphäre und 135 Milliarden kWh Einsparung bedeuten.
Wenn Sie auch energieeffiziente Motoren integrieren und sowohl Einsparungen als auch umweltfreundlich handeln wollen, müssen Sie sich zunächst die in Ihrem Land oder Ihrem Gebiet geltenden Normen für energetische Effizienz von Motoren ansehen. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass diese Normen nicht alle Motoren betreffen, sondern ausschließlich elektrische AC-Asynchronmotoren.
Die internationalen Normen
- Die International Electronics Commission (IEC) hat Energieeffizienzklassen für in Verkehr gebrachte Elektromotoren, den so genannten IE-Code, definiert, die in der internationalen IEC-Norm zusammengefasst sind.
- Die IEC hat vier Energieeffizienzstufen identifiziert, die die Energieeffizienz des Motors definieren:
- IE1 verweist auf eine Produktionsleistung mit STANDARD-Niveau
- IE2 verweist auf eine Produktionsleistung mit HOHEM-Niveau
- IE3 entspricht einer Produktionsleistung PREMIUM
- IE4 befindet sich noch im Untersuchingsstadum, verspricht aber eine Produktionsleistung mit Niveau SUPER PREMIUM
- Die IEC hat weiterhin die Norm IEC 60034-2-1:2014 für den Test von Elektromotoren herausgebracht. Viele Länder verwenden nationale Prüfnormen und verweisen gleichzeitig auf die internationale Norm IEC 60034-2-1.
In Europa
Die EU hat bereits mehrere Richtlinien zur Senkung des Energieverbrauchs von Motoren verabschiedet, darunter die Verpflichtung für Hersteller, energieeffiziente Motoren in Verkehr zu bringen:
- So ist die Energieklasse IE2 obligatorisch für alle Motoren seit 2011
- Die Klasse IE3 ist Pflicht seit Januar 2015 für alle Motoren mit einer Leistung de 7,5 à 375 kW (oder IE2 wenn diese Motoren über einen Frequenzumrichter verfügen)
- Die Klasse IE3 ist Pflicht seit 1. Januar 2017 für alle Motoren mit einer Leistung de 0,75 à 375 kW
Vereinigte Staaten
In den Vereinigten Staaten haben die Normen der Amerikanischen Vereinigung NEMA Gültigkeit. Seit 2007 liegt das erforderliche Minimalniveau bei IE2.
Dieselbe Klassifizierung gilt für Australien und Neuseeland.
Asien
In China gelten seit 2002 die koreanischen Normen MEPS (Minimum Energy Performance Standard) für kleine und mittlere Drehstrom-Asynchronmotoren (GB 18693). Im Jahr 2012 wurden die Normen an die IEC Normen angepasst, und gingen von IE1 auf IE2 über, um jetzt bei IE3 zu liegen.
Japan hat seine nationalen Vorschriften mit den IEC-Effizienzklassen harmonisiert und in 2014 Elektromotoren der Stufen IE2 und IE3 in sein Top Runner-Programm aufgenommen. Das 1998 eingeführte Top Runner-Programm zwingt die japanischen Automobilhersteller, immer wieder neue Modelle auf den Markt zu bringen, die energieeffizienter sind als die Vorgängergenerationen und damit Emulation und Energieinnovation forcieren.
Indien besitzt seit 2009 ein komparatives Effizienzlabel sowie seit 2012 eine nationale Norm mit Niveau IE2.
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Elektromotorenwahl. Mein Onkel hat vor kurzem eine Anlaufdrossel für seinen Elektromotor erstanden, da der Widerstand zu niedrig war. Gut zu wissen, dass es bei elektrischen Motoren internationale Normen zur Energieffizienz gibt, die IE-Codes.